Bibelstimme

Gottes Wort täglich lieben und leben!

Gottes Wort täglich lieben und leben!

Psalm 1

“Wohl dem, der nicht wan­delt im Rat der Gott­lo­sen noch tritt auf den Weg der Sün­der noch sitzt, wo die Spöt­ter sit­zen, son­dern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über sei­nem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Was­ser­bä­chen, der sei­ne Frucht bringt zu sei­ner Zeit, und sei­ne Blät­ter ver­wel­ken nicht. Und was er macht, das gerät wohl. Aber so sind die Gott­lo­sen nicht, son­dern wie Spreu, die der Wind ver­streut. Dar­um bestehen die Gott­lo­sen nicht im Gericht noch die Sün­der in der Gemein­de der Gerech­ten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerech­ten, aber der Gott­lo­sen Weg ver­geht.”

Lie­be Geschwis­ter im Herrn, heu­te ste­hen wir vor einem Wort, das zugleich eine Zusa­ge und eine erns­te Mah­nung ist. Der Psal­mist sagt: Wohl dem, der nicht wan­delt im Rat der Gott­lo­sen, noch tritt auf den Weg der Sün­der, noch sitzt, wo die Spöt­ter sit­zen. Die­ses Wort lädt uns ein, inne­zu­hal­ten und dar­über nach­zu­den­ken, wie wir unser Leben gestal­ten. Es zeigt uns den Weg zu einem Leben, das in Got­tes Nähe steht, und warnt vor den Gefah­ren, wenn wir uns von der Welt, ihren Ver­lo­ckun­gen und ihrem Spott ein­fan­gen las­sen. Wer sich auf den Pfad der Gott­lo­sen begibt, läuft Gefahr, sich zu ent­fer­nen von der Quel­le des Lebens, von der wir durch Got­tes Wort leben sol­len. Es ist des­halb von gro­ßer Wich­tig­keit, dass wir wach­sam sind, um nicht unbe­wusst in alte Gewohn­hei­ten der Sün­de zurück­zu­fal­len, son­dern uns bewusst für den Weg der Gerech­tig­keit zu ent­schei­den.

“Der Weg der Gerech­tig­keit beginnt dort, wo wir uns bewusst vom Spott der Welt abwen­den und Got­tes Nähe suchen.”

Der Psalm ver­gleicht den Men­schen, der sei­ne Freu­de an Got­tes Gesetz hat und dar­über Tag und Nacht nach­sinnt, mit einem Baum, gepflanzt an Was­ser­bä­chen. Die­ses Bild öff­net uns ein Fens­ter in die Rea­li­tät eines Lebens in Gott. Ein Baum wächst kräf­tig und stark dort, wo er gute Wur­zeln hat und wo bestän­di­ges Was­ser ihm zuwächst. So ist es auch mit uns. Wenn wir täg­lich im Gebet, im Hören auf Got­tes Wort und im Nach­sin­nen über sei­ne Ver­hei­ßun­gen ver­har­ren, dann sind wir wie die­ser Baum, der nie­mals ver­dorrt. Solch ein Leben ist geprägt von einer inne­ren Kraft, die uns trägt und befä­higt, Frucht zu brin­gen zur rech­ten Zeit. Unse­re Taten haben Gewicht und Bedeu­tung, sie spie­geln Got­tes Lie­be und Wahr­heit wider. Auch wenn äuße­re Umstän­de schwie­rig sind, unse­re „Blät­ter“ wer­den nicht wel­ken. Das heißt, unser Glau­be wird leben­dig blei­ben, unse­re Hoff­nung unver­lo­ren und unse­re Freu­de uner­schüt­ter­lich.

“Die Frei­heit in Chris­tus ist kein Frei­brief für das Ich, son­dern ein Ruf ins Licht der Wahr­heit.”

Doch im Gegen­satz dazu steht der Zustand der Gott­lo­sen, die der Psalm mit Spreu ver­gleicht, die vom Wind ver­weht wird. Spreu ist bedeu­tungs­los und leicht weg­zu­tra­gen, sie hat kei­ne Bestän­dig­keit. So erle­ben Men­schen ihr Leben, die sich von Gott abwen­den, die nicht auf sei­ne Stim­me hören und statt des­sen dem Rat der Welt fol­gen. Die­se Men­schen mögen viel Erfolg und Reich­tum erle­ben, doch ihre Wur­zeln rei­chen nicht tief und ihr Weg führt nicht zum Leben, son­dern zur Ver­gäng­lich­keit.

Das Gericht Got­tes wird sie nicht bestehen las­sen, denn Got­tes Maß­stab ist hei­lig und gerecht. Die Gemein­de der Hei­li­gen ist kein Ort für die, die nicht nach Got­tes Wil­len wan­deln, und so mahnt der Psalm uns, uns selbst zu prü­fen, wel­che Gemein­schaft wir suchen und wo unser Herz wirk­lich zuhau­se ist.

“Wer Got­tes Gericht bestehen will, muss sich prü­fen las­sen, nicht nur im Bekennt­nis, son­dern im Wan­del.”

Die­se Wor­te sind heu­te genau­so wich­tig wie damals als sie nie­der­ge­schrie­ben wur­den. In einer Zeit vol­ler Unsi­cher­hei­ten, Bedro­hun­gen, Ver­lo­ckun­gen und zahl­rei­cher fal­scher Wege ist der Ruf Got­tes klar: Wäh­le den Pfad der Gerech­tig­keit, hal­te dich an sein Wort und ver­traue auf ihn, der dei­nen Weg kennt. Die­ser Weg ver­langt von uns, dass wir uns täg­lich ent­schei­den, bewusst Abstand zu neh­men von dem, was uns von Gott trennt, und unse­re Wur­zeln tief in sei­ne Lie­be schla­gen. Wie Pau­lus in sei­nem Brief an die Gala­ter schreibt, sol­len wir in der Frei­heit leben, zu der Chris­tus uns befreit hat, und nicht wie­der unter das Joch der Knecht­schaft zurück­keh­ren.

“Zur Frei­heit hat uns Chris­tus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wie­der das Joch der Knecht­schaft auf­le­gen.“ (Gala­ter 5,1) Die­se Frei­heit aber bedeu­tet nicht Frei­heit von Ver­ant­wor­tung oder ein Leben nach eige­nen Maß­stä­ben, son­dern die Frei­heit, Gott zu fol­gen und in sei­nem Licht zu wan­deln. Die Frei­heit in Chris­tus ist kein Frei­brief für das Ich, son­dern ein Ruf ins Licht der Wahr­heit.

Wer die­sen Weg geht, der darf wis­sen, dass er nicht allein unter­wegs ist. Der Herr kennt den Weg der Gerech­ten. Das ist eine tie­fe und per­sön­li­che Bot­schaft. Es bedeu­tet, dass Gott uns sieht, er kennt unse­re Schrit­te, er führt und beglei­tet uns. Er hält uns fest, auch wenn der Weg stei­nig und schwer wird, auch wenn Zwei­fel und Ängs­te uns bedrän­gen. Die­se Got­tes­nä­he schenkt Kraft und Zuver­sicht, gibt uns Halt, wenn wir sonst ins Wan­ken gera­ten könn­ten. Sie lässt unser Leben frucht­bar und leben­dig blei­ben, selbst mit­ten in Her­aus­for­de­run­gen und Prü­fun­gen. So wird unser Leben ein Zeug­nis sei­ner Treue und sei­ner ret­ten­den Lie­be, die uns durch alle Zei­ten trägt.

Die Ein­la­dung an uns heu­te lau­tet: Lasst uns täg­lich unser Herz an Got­tes Wort hän­gen, dar­über nach­den­ken und in uns auf­neh­men, was er uns sagt. Unser Glau­be lebt nicht von schnel­len Wor­ten oder ober­fläch­li­chem Lesen, son­dern von einer tie­fen und bestän­di­gen Bezie­hung zu Gott – durch sein Wort und das Gebet. So wie der Baum an den Was­ser­bä­chen stets Nah­rung erhält und nicht ver­welkt, so sol­len auch wir unse­ren geist­li­chen Durst bei Gott stil­len. Und so kön­nen wir Frucht brin­gen, die nicht ver­gäng­lich ist, son­dern ande­ren Men­schen Segen und Ermu­ti­gung schenkt.

“Wer Got­tes Wort im Her­zen bewegt, bringt Frucht, die bleibt – zum Segen für ande­re.”

Möge die­ser Psalm uns in unse­rer Gemein­de, in unse­rem per­sön­li­chen Glau­bens­le­ben und in unse­rem All­tag eine stän­di­ge Erin­ne­rung sein, wach­sam zu blei­ben, das Leben in Got­tes Nähe zu suchen und uns nicht durch die locken­den Stim­men der Welt beir­ren zu las­sen. Denn wenn wir uns an Got­tes Gesetz freu­en und über sein Wort Tag und Nacht nach­sin­nen, dann wird unser Leben frucht­bar sein. Wir wer­den nicht nur für uns selbst Halt und Kraft fin­den, son­dern auch für unse­re Mit­men­schen ein Segen sein. So wol­len wir stand­haft blei­ben auf dem Weg der Gerech­tig­keit – ein­ge­wur­zelt in der Lie­be Got­tes, getra­gen von sei­ner Kraft und sicher, bis wir das Ziel errei­chen. Amen.

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