Bibelstimme

Entrückung: Blick auf das ewige Zuhause!

Entrückung: Blick auf das ewige Zuhause!

Die Ent­rü­ckung ist ein zen­tra­les The­ma des christ­li­chen Glau­bens, das die Erwar­tung und Hoff­nung auf das bal­di­ge Kom­men unse­res Herrn Jesus Chris­tus in die Her­zen der Gläu­bi­gen pflanzt. Sie beschreibt das über­na­tür­li­che Ereig­nis, bei dem Jesus Chris­tus sei­ne Gemein­de von der Erde hin­weg in den Him­mel hin­ein­neh­men wird. Die­ses Offen­ba­rungs­er­eig­nis ist in der Bibel aus­führ­lich beschrie­ben und bie­tet Trost, Ermah­nung und Moti­va­ti­on für ein hei­li­ges, gott­ge­fäl­li­ges Leben.

Was bedeutet Entrückung?

Der Begriff „Ent­rü­ckung“ (vom latei­ni­schen rap­tu­ra , „ver­rü­ckend, hin­weg­neh­men“) beschreibt das plötz­li­che und geheim­nis­vol­le Ereig­nis, bei dem die Gläu­bi­gen – die leben­di­gen und die zuvor ver­stor­be­nen Hei­li­gen – in einem Augen­blick ver­wan­delt und zusam­men mit Chris­tus in den Him­mel ent­rückt wer­den. Die­ses Ereig­nis mar­kiert das Ende der Zei­ten der Gna­de und den Beginn der ewi­gen Gemein­schaft mit Gott.

In der Schrift lesen wir dazu in 1. Thes­sa­lo­ni­cher 4,16–17: “Denn der Herr selbst wird vom Him­mel her­ab­kom­men, wenn der Befehl ergeht, der Erz­engel ruft und die Posau­ne Got­tes erschallt. Zuerst wer­den die in Chris­tus Ver­stor­be­nen auf­er­ste­hen; dann wer­den wir, die Leben­den, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wol­ken in die Luft ent­rückt zur Begeg­nung mit dem Herrn. Dann wer­den wir immer beim Herrn sein.”

Die­se Stel­le offen­bart uns nicht nur das genaue Ereig­nis, son­dern betont auch die Hoff­nung, die über den Tod hin­aus reicht. Für die Gläu­bi­gen ist es eine Ver­hei­ßung, dass der Tod nicht das Ende ist, son­dern dass wir in der Herr­lich­keit Chris­ti auf­er­ste­hen und mit Ihm ver­eint wer­den.

Die Ent­rü­ckung darf nicht mit der Wie­der­kunft Chris­ti ver­wech­selt wer­den. Wäh­rend die Ent­rü­ckung das ver­bor­ge­ne, plötz­li­che Heim­ho­len der Gläu­bi­gen zu Chris­tus ist, geschieht die Wie­der­kunft sicht­bar und macht­voll: Chris­tus kommt zur Erde, um das Reich Got­tes auf­zu­rich­ten und Gericht wie Voll­endung zu brin­gen. Die Ent­rü­ckung ist Trost und Hoff­nung für die Gemein­de; die Wie­der­kunft ist Offen­ba­rung sei­ner Herr­schaft vor aller Welt. Jesus selbst spricht in Johan­nes 14,2–3 davon, dass Er vor­aus­geht, um einen Ort für sei­ne Jün­ger vor­zu­be­rei­ten: “Im Haus mei­nes Vaters gibt es vie­le Woh­nun­gen. Wenn es nicht so wäre, hät­te ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vor­zu­be­rei­ten? Wenn ich gegan­gen bin und einen Platz für euch vor­be­rei­tet habe, kom­me ich wie­der und wer­de euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.”

Die­se Wor­te stüt­zen die Sicht, dass Chris­tus sei­ne Gemein­de abho­len wird – ein Vor­ge­schmack auf das, was in der Ent­rü­ckung geschieht. Die Ent­rü­ckung ist der himm­li­sche Ruf, der die Gemein­de aus den Fes­seln die­ser Welt befreit und sie in die ewi­ge Herr­lich­keit Got­tes führt.

Das Ziel der Entrückung

Die Ent­rü­ckung ist Got­tes Weg, sei­ne Hei­li­gen zu bewah­ren und in ewi­ge Gemein­schaft mit sich zu füh­ren, fern von der kom­men­den Trüb­sal­zeit und dem Gericht, das über die Welt kom­men wird. Die Gläu­bi­gen wer­den zur Herr­lich­keit geführt, an Leib und See­le getrös­tet und vor­be­rei­tet für das ewi­ge Leben jen­seits der Erde.

So wird die Ent­rü­ckung nicht nur als Bewah­rung ver­stan­den, son­dern auch als Voll­endung der Ver­hei­ßung Chris­ti, der sei­ne Gemein­de zu sich nimmt, damit sie dort sei, wo er ist (Johan­nes 14,3). In die­sem Augen­blick wird die Sehn­sucht nach der voll­kom­me­nen Gemein­schaft mit Gott erfüllt, und die Gläu­bi­gen erfah­ren die end­gül­ti­ge Ver­wand­lung in das Bild des Soh­nes. Die Ent­rü­ckung ist daher nicht Flucht, son­dern Erfül­lung: ein Über­gang von der Ver­gäng­lich­keit zur Unver­gäng­lich­keit, von der Pil­ger­schaft zur Hei­mat, von der Erwar­tung zur ewi­gen Freu­de.

Im 1. Korin­ther 15,51–52 heißt es dazu: “Seht, ich ent­hül­le euch ein Geheim­nis: Wir wer­den nicht alle ent­schla­fen, aber wir wer­den alle ver­wan­delt wer­den, plötz­lich, in einem Augen­blick, beim letz­ten Posau­nen­schall. Die Posau­ne wird erschal­len, die Toten wer­den als Unver­wes­li­che auf­er­weckt, wir aber wer­den ver­wan­delt wer­den.”

Hier wird klar, dass die Ent­rü­ckung die Ver­wand­lung der Gläu­bi­gen bedeu­tet – sie wird in einem Augen­blick gesche­hen, plötz­lich und unwi­der­steh­lich. Es ist ein Geheim­nis des gött­li­chen Heils­pla­nes, das uns zeigt, dass unse­re irdi­sche Zeit ver­gäng­lich ist, aber unse­re himm­li­sche Zukunft sicher und herr­lich.

Dar­um leben die Gläu­bi­gen in wach­sa­mer Erwar­tung, denn die Ent­rü­ckung kann jeder­zeit gesche­hen – heu­te, mor­gen oder zu einer Stun­de, die nie­mand kennt außer dem Vater im Him­mel. Die­ses Geheim­nis ruft uns zur Bereit­schaft und zur Treue im Glau­ben, damit wir nicht über­rascht wer­den, son­dern vol­ler Hoff­nung und Ver­trau­en dem Herrn ent­ge­gen­ge­hen. Die Unsi­cher­heit des Zeit­punk­tes ist kei­ne Bedro­hung, son­dern eine Ein­la­dung, unser Leben im Licht der Ewig­keit zu gestal­ten und in der Gegen­wart schon die Freu­de der kom­men­den Herr­lich­keit zu erah­nen.

Jesus sagt unmiss­ver­ständ­lich: “Nie­mand kennt den Tag oder die Stun­de, nicht ein­mal die Engel im Him­mel, son­dern allein der Vater” (Mat­thä­us 24,36). Alle angeb­li­chen Offen­ba­run­gen über den genau­en Zeit­punkt der Ent­rü­ckung ent­lar­ven sich als Irr­leh­re und wider­spre­chen dem kla­ren Zeug­nis der Schrift. Wer behaup­tet, Uhr­zeit oder Datum zu wis­sen, tritt als fal­scher Pro­phet auf und führt Men­schen in die Irre. Die Gemein­de Jesu ist nicht beru­fen, Berech­nun­gen anzu­stel­len, son­dern in wach­sa­mer Erwar­tung zu leben, im Ver­trau­en auf die Treue Got­tes. Gera­de die Unge­wiss­heit des Zeit­punk­tes bewahrt uns davor, mensch­li­chen Spe­ku­la­tio­nen zu fol­gen, und rich­tet unse­ren Blick allein auf Chris­tus, den Herrn der Geschich­te. Die Hoff­nung auf die Ent­rü­ckung bewahrt uns davor, in Ver­zweif­lung zu fal­len, und gibt uns Stär­ke, hei­lig zu leben und treu zu blei­ben.

Ermahnung und Trost für die Gläubigen

Das Wis­sen um die Ent­rü­ckung soll nicht nur Hoff­nung geben, son­dern auch zu einem Leben der Hei­lig­keit und Wach­sam­keit auf­ru­fen. Jesus selbst mahnt: „Dar­um wacht; denn ihr wisst nicht, an wel­chem ​​Tag euer Herr kommt.“ (Mat­thä­us 24,42) Die Ent­rü­ckung ist kei­ne vage Wunsch­vor­stel­lung, son­dern eine rea­le Erwar­tung, die unser Lebens- und Glau­bens­han­deln bestim­men soll. Sie ermu­tig­ten uns, im Glau­ben fest­zu­ste­hen, uns auf das Kom­men Chris­ti vor­zu­be­rei­ten und uns nicht von den Ver­hand­lun­gen der Welt ablen­ken zu las­sen.

Doch gera­de weil die Ent­rü­ckung gewiss ist, dür­fen wir uns nicht in Sicher­heit wie­gen und die Wach­sam­keit ver­lie­ren. Wer sich von den Sor­gen, Geschäf­ten und Ver­lo­ckun­gen die­ser Welt gefan­gen neh­men lässt, läuft Gefahr, den Blick auf Chris­tus zu ver­lie­ren. Dar­um ruft uns die Schrift zur Nüch­tern­heit und Treue: „Seid alle­zeit bereit“ (vgl. Lk 12,40). Die Erwar­tung des Herrn ist kein Anlass zur Träg­heit, son­dern zur Hei­li­gung – ein täg­li­cher Ruf, unser Herz zu prü­fen, unser Leben im Licht der Ewig­keit zu ord­nen und uns nicht von fal­schen Sicher­hei­ten täu­schen zu las­sen.

Pau­lus schreibt dazu in Titus 2,13: “So war­ten wir auf die beglü­cken­de Erfül­lung unse­rer Hoff­nung und auf das Sicht­bar­wer­den der Herr­lich­keit unse­res gro­ßen Got­tes und Ret­ters Jesus Chris­tus.” Die­se Hoff­nung erfüllt das Herz mit Freu­de und Zuver­sicht, auch in den stür­mi­schen Zei­ten des Lebens.

Dar­um gilt: Die Hoff­nung auf die Ent­rü­ckung darf uns nicht von der Ver­ant­wor­tung im Hier und Jetzt ent­bin­den. Wer nur in den Him­mel schaut und die Hän­de in den Schoß legt, ver­kennt den Auf­trag, den Chris­tus sei­ner Gemein­de gege­ben hat. Wir sind beru­fen, treu zu die­nen, das Evan­ge­li­um zu bezeu­gen und in Lie­be den Men­schen zu begeg­nen, solan­ge wir auf Erden leben. Gera­de die Erwar­tung des kom­men­den Herrn soll uns antrei­ben, unse­re Pflich­ten gewis­sen­haft zu erfül­len, unser Leben zu hei­li­gen und im All­tag ein leben­di­ges Zeug­nis sei­ner Gna­de zu sein. Wach­sam­keit bedeu­tet nicht Untä­tig­keit, son­dern geleb­te Hin­ga­be – bis er kommt. Amen.

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